Kirchenführer
Die Pfarrkirche St. Wolfgang in Landshut
Bistum: Regensburg
Dekanat: Landshut/Altheim
Geschichte
In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg wächst nördlich der Eisenbahnlinie Regensburg – München ein neuer Stadtteil, die Siedlung. In den Dreißiger Jahren gab es bereits eine erste Kirche (03.11.1929), heute Pfarrzentrum St. Wolfgang.
Am 01.04.1942 wurde die Expositur zur Pfarrei erhoben.
In den Jahren 1956 und 1957 wird die Pfarrkirche St. Wolfgang durch Pfarrer Otto Schweiger und Architekt Friedrich Haindl, München, errichtet.
Bau und Bedeutung der Kirche
Eine weitausladende Westwand, sie erinnert an eine Mitra, empfängt uns. Portal, Evangelistenfiguren (Karl Reidel, 1957) und Rosette schmücken sie.
Ein mächtiger Turm im Süden trägt sechs Glocken und die Uhr.
Wir betreten eine große, hohe und lichte Halle, die unseren Blick nach Osten richtet. Betonbögen überspannen das weite Gewölbe. Der Blick fällt auf das erhöhte Presbyterium: Karl Reidel, Landshut, schuf 1957 den Altar.
Das Fresco in der Apsis (1957) von Franz Nagel, München zeigt das himmlische Jerusalem, die hl. Stadt. In ihrer Mitte thront Christus, der Richter und das apokalyptische Lamm. Die 12 Tore der Stadt mit den 12 Engeln öffnen von allen Windrichtungen den Weg, die 12 Apostel bilden die Grundsteine der Stadtmauer. Ströme von lebendigen Wasser ergießen sich, neun Goldsteine (Engelschöre) schmücken das himmlische Jerusalem. (vgl. Apc 21).
Der lange Weg findet sein endgültiges Ziel: Durch Christus (Portal) betreten wir die heilige Halle, die Apostel (Leuchter an den Wänden) begleiten uns, wir nehmen Platz und hören das Wort Gottes
(Ambo, ebenfalls von Karl Reidel) steigen die Stufen hinauf zum Tisch der Eucharistie und sehen das Ziel vor uns: Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes zu werden. (vgl. Eph 2,19)
1994 wurde die Pfarrkirche von Grund auf saniert, die Wände gegliedert, eine gewölbte Akustikdecke eingezogen und die Orgel (23 Register, 2 Manuale, mechanische Traktur; Georg Jann, 1995) errichtet.
Dabei entstanden das Taufbecken, der Tabernakel, das Kreuz, die Rosette der Westwand und die Marienfigur.
Im Jahr 2000 wurden die Westwand der Kirche (neu gegliedert), der Verbindungsbau und der Turm saniert.
St. Wolfgang ist mit ca. 9.000 Katholiken die größte Pfarrei der Stadt, durch die derzeitige Stadtentwicklung Nord wird sie weiter wachsen.
In der Kirche ist Pfarrer Otto Schweiger, der Erbauer der Kirche bestattet.
Friedrich Haindl, der Architekt der Kirche hat in der Nachkriegszeit viele ähnliche Bauwerke errichtet. In Landshut die Pfarrkirche St. Konrad und in München ein „Vorgängermodell“: St. Jakob am Anger.
Die Krypta (Unterkirche) wird derzeit renoviert.
Im Süden wurde der Kindergarten St. Wolfgang (drei Gruppen) unmittelbar an die Kirche gebaut. (Pfarrer Anton Högner, Architekt Hans-Karl Köhler, Landshut, 1998)
Bedeutende Kunstwerke
Aus der Erbauung – 1957
Über dem Hauptportal die vier Evangelisten – Karl Reidel, Landshut
Im Altar ein gemeißeltes Fries: die Erhöhung Christi am Kreuz – Karl Reidel
Ambo (siehe oben), darin Lebensbaum mit Blättern und Früchten, darüber die Hl. Geist-Taube – Karl Reidel
Apsisfesco (siehe oben) Himmlisches Jerusalem, Franz Nagel, München,
Aus der Zeit der Renovierung 1994
Öffnungszeiten
täglich von ca. 8 Uhr bis Sonnenuntergang
Kirchenpatrozinium
Hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg (972 – 994)
Festfeier am 31.10 – Wolfgangsbrote