(Bau-)Geschichte, Architekt und Künstler
Eine neue Heimat, vor allem für Arbeiter:
Die Siedlung nördlich des Bahnhofs entsteht2
Von vereinzelten Hofstellen abgesehen, gab es in der Gegend zwischen St. Nikola und Altdorf bis weit ins 19. Jahrhundert hinein fast nur Wiesen und Felder. Dies änderte sich erst, nachdem am 1. Mai 1880 im Bereich der früheren Harscherschwaige der neue Landshuter Bahnhof eröffnet worden war. Schon wenige Jahre später setzte nördlich der Bahnlinie, entlang der Altdorfer Straße, eine erste systematische Bautätigkeit ein. Dazu gehörte ein bedeutender Industriebetrieb, die 1893 von dem Kaufmann Ferdinand Dinges gegründete «Anglo-Swiss-Biscuit-Fabrik» (heutige Schokoladenfabrik Brandt). Als 1905/08 der beschrankte schienengleiche Bahnübergang der Altdorfer Straße durch eine Überführung abgelöst wurde, erleichterte dies die Erreichbarkeit des Neubaugebietes nachhaltig.
An der Oberndorfer- sowie der Füttererstraße gab es schon vereinzelt Wohnhäuser und Bauernhöfe — Namen wie Attenberger, Zahnweh, oder auch Bachleitner, Rußwurm, Schmidseder und Wiethaler dürften vielen älteren Siedlern auch jetzt noch ein Begriff sein, teilweise leben diese Familien bis heute hier. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg entdeckten die Landshuter (v.a. Bahnarbeiter) die Gegend jenseits der Gleise so richtig für sich, mit der Folge, dass 1921/22 die Errichtung von Eigenheimen Fahrt aufzunehmen begann. Damals entstanden die ersten Siedlerhäuser (vornehmlich im Doppelhaustyp) an der Memeler3 Straße (heutige Lindenstraße), drei Jahre darauf dann — trotz Inflation — an der Oberndorfer Straße sowie der Posener- (Wicken-), Danziger- (Erika-) und Straßburger- (Eichen-)straße.
Dahinter stand die Interessengemeinschaft der «Weiler-Gruppe», die von dem Kaufmann Georg Weiler (1860—1936; an ihn erinnert noch heute die Weilerstraße) ins Leben gerufen worden war und aus der 1925 der Siedler- und Eigenheimerbund hervorging, weshalb dieses Jahr als offizielles Gründungsjahr der Wolfgangsiedlung (die erst seit den 30er-Jahren so bezeichnet wird und vorher «Oberndorfersiedlung» oder auch nur «Siedlung» genannt wurde) gilt. Gleichzeitig errichteten die Siedlergemeinschaften des Reichskriegerbundes und der Kriegsbeschädigten weitere Wohnhäuser an der Elsass-Lothringer- (Birken-), Metzer- (Lärchen-) und Südtiroler- (Edelweiß-)straße. In den 30er-Jahren kamen dann die Gegend um die Meraner- (Blumen-) sowie die Eupener- (Salbei-) und Malmedy- (Enzian-)straße dazu; gleichzeitig erbaute man die ersten Wohngebäude in der (wegen der nach Orten und Bergen des Bayerischen Waldes benannten Straßen so bezeichneten) Bayerwaldsiedlung östlich der Altdorfer Straße.
Seelsorgerliche Heimat für die ersten Siedler:
Die Notkirche
Kirchlich gehörte die Siedlung zunächst zur Pfarrei St. Nikola. Da die Wege dorthin weit waren, gab der Pfarrer, Geistlicher Rat Joseph Frischeisen, «dem Drängen seiner nördlichen Pfarrkinder nach und ließ eine Notkirche (Heraklithbau) durch die Firma Ernst Landshut errichten»4 . Diese 1929 zwischen der «oberen» (deren Kern beim Gasthaus «Deutsche Eiche» an der Ecke Straßburger-/ Metzer Straße lag) und der «unteren» (westlich der Altdorferstraße gelegenen) Siedlung entstandene Behelfskirche war ein einfacher Saalbau mit acht Fensterachsen und hohem Satteldach; der Altarraum war nach Norden ausgerichtet.5 Der gegenüber dem kurz zuvor erbauten Bürgerblock gelegene Haupteingang führte in einen niedrigen Vorbau, dessen Dachfirst die Aufschrift «HIER IST DAS HAUS GOTTES + UND DIE PFORTE DES HIMMELS» (vgl. Gen 28,17) trug. Der achtseitige, mit Blech verkleidete Dachreiter über dem Südgiebel beherbergte eine von Geistl. Rat Frischeisen gestiftete Glocke (Ton cis‘‘, Glockengießerei Johann Hahn, 1929), der sich 1947 die von Pfarrer Martin Lehner «den Gestorbenen und Gefallenen zum treuen Gedenken» gestiftete Totenglocke (Ton e‘‘, ebenfalls von Hahn) hinzugesellte (beide Glocken wurden 1957 in das Geläut der neuen Kirche übernommen). Die am 3. November 1929 von Erzbischof Dr. Michael Buchberger benedizierte (d.h. gesegnete) Kirche blieb in ihren Grundzügen bis zum Abbruch vor einigen Jahren erhalten. Nach Fertigstellung der Pfarrkirche war sie zum Pfarrheim umfunktioniert und am 30. Dezember 1957 profaniert (d.h. «entweiht») worden.6 Zwei der Altarblätter von Albert Figel (1941)7 ,die schmerzhafte Muttergottes und das Herz Jesu darstellend, wurden in den Neubau übernommen; das ehem. Hochaltarbild (Hl. Wolfgang) verblieb dagegen im Pfarrheim.8 Der Pfarrsaal konnte am Peter-und-Paul-Tag 1958 seiner Bestimmung übergeben werden.9
Die frühen Jahre der jungen Kirchengemeinde:
Auf dem Weg zur Pfarrei
Erster eigener Seelsorger der Siedler wurde als Expositus (d.h. als Geistlicher eines nicht selbstständigen, also einer Pfarrei — in diesem Fall St. Nikola — untergeordneten Seelsorgebezirks) der bisherige Kooperator von St. Nikola, Max Bronold. Unter ihm konnte 1931 der Kindergarten gegründet werden, in dem jahrzehntelang Mallersdorfer Schwestern wirkten. Da es noch kein Pfarrhaus gab, wohnte Bronold, der schon bald in die Pfarrei Abensberg berufen werden sollte, im Bürgerblock. Sein Nachfolger wurde Martin Lehner — dieser konnte Ende November 1935, aus Regensburg-Steinweg nach St. Wolfgang kommend, bereits den frisch erbauten Pfarrhof beziehen. Mit Lehner bekamen die Siedler einen einfühlsamen Seelsorger und Begleiter durch die schwierigen Kriegsjahre. Am 1. Januar 1940 gelang ihm ein erstes Etappenziel auf dem Weg zur selbstständigen Pfarrei: Die Expositur St. Wolfgang — inzwischen auf fast 3.000 Seelen angewachsen — erlangte den Rang einer Kuratie («Quasipfarrei»). Ab 16. März des gleichen Jahres erhielt Lehner Unterstützung durch einen Kooperator — leider wurde der erste Kaplan Johann Baptist Wolf aber noch im gleichen Jahr zur Wehrmacht einberufen, Ende Januar 1945 ist er im Alter von nur 32 Jahren gefallen. Zwischen November 1940 und Januar 1941 wirkte mit Dr. Alfons Karl ein Aushilfspriester in der Gemeinde. Im April 1942 — mitten im Krieg — war das Ziel dann erreicht: Die Erhebung von St. Wolfgang zur Stadtpfarrei konnte vollzogen werden; Martin Lehner wurde der erste Stadtpfarrer, der in den schweren Kriegsjahren jedoch ohne die Hilfe eines Mitbruders auskommen musste — erst mit Armin von Oefele kam ab 16. Januar 1946 wieder ein Kooperator in die Pfarrei.
Aufschwung nach dem Krieg:
Die neue Wolfgangskirche wird gebaut
Die alliierten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs, die den nahe gelegenen Bahnhof als wichtigen Verkehrsknotenpunkt zum Ziel hatten, brachten der Entwicklung des neuen Stadtteils einen empfindlichen Rückschlag. Vor allem der Angriff vom Josefitag (19. März) 1945 verursachte schwere Zerstörungen in der Siedlung — besonders der Bereich zwischen den Bahnanlagen (an denen bis in die 50er-Jahre die nördliche Flutmulde entlanglief) und der heutigen Lärchenstraße war stark betroffen. In der Notkirche, die durch den Luftdruck mehrerer Bomben und Luftminen ihr Dach eingebüßt hatte, wurden die vielen Todesopfer aufgebahrt.
Nach Kriegsende machten die großen Zuzüge von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen den Bau zahlreicher neuer Häuser und Wohnblocks erforderlich, so z. B. die durch das Katholische Siedlungswerk und den Verein der Kriegsversehrten 1949/50 betriebenen Neubauten an der Füttererstraße (Schöffmannplatz) oder die ab 1952 an der Erlenstraße und dem Eschenweg errichtete «Heimkehrer-Siedlung».
Auch die Wolfgangschule erhielt einen Neubau.
Am 1. Juli 1948 (also kurz nach der Währungsreform) bekamen die «Wolfganger» in Otto Schweiger einen neuen Pfarrer, nachdem Martin Lehner in die Mutterpfarrei St. Nikola gewechselt war.10 Schweiger, geboren am 29. März 1907 in Pfatter/Opf. und mit 24 Jahren zum Priester geweiht, war zuvor Stadtpfarrer von St. Emmeram/Regensburg. Bis zu seinem Tod am 30. Dezember 1980 wirkte er segensreich in St. Wolfgang; in der von ihm initiierten Pfarrkirche fand er in der Kriegergedächtnis- (heutige Marien-)kapelle seine letzte Ruhestätte.
Unter dem Jahr 1953 verzeichnet die Landshuter Stadtchronik erstmals, dass sich die Pfarrei St. Wolfgang «mit dem Gedanken eines Kirchenneubaues» befasst: «Stadtpfarrer Schweiger hat bereits an den Stadtrat das Ersuchen um käufliche Überlassung des in Aussicht genommenen Platzes neben der Kirche gestellt, der gegenwärtig als Sportplatz benützt wird.»11 Ein Jahr später heißt es bereits: «Wegen einer neuen Wolfgangskirche wurden bereits erste Schritte unternommen. […] Die Platzfrage konnte inzwischen geregelt werden; die neue Kirche wird neben die alte zu stehen kommen.»12 Wie Schweiger im April in den «Pfarrnachrichten», dem Vorläufer des heutigen Pfarrbriefs, berichtet, konnten der Bolzplatz und das Grundstück der Notkirche für rund 30.000 DM von der Stadt Landshut erworben werden.13 Kurze Zeit darauf wurde getreu dem Motto «Nimm’s mit der Mark sonst sehr genau, doch hier geht’s um den Kirchenbau!» ein Kirchbauverein ins Leben gerufen, die Höhe des monatlichen Beitrags konnten die Mitglieder selbst bestimmen.14
Richtig ernst wurde es dann im Oktober 1955: Nachdem bereits im August erste Bodenuntersuchungen stattgefunden hatten,15 erfolgten der Erdaushub und die Beauftragung der Baufirma — das Rennen im Wettbewerb (sechs Teilnehmer reichten Kostenvoranschläge ein) um die Ausführung des Entwurfs16 von Friedrich F. Haindl machte die damals in der Seligenthaler Straße 22 ansässige Baufirma Hans Maier.17 Am 10. Oktober 1955, nach der Hl. Messe um 7:15 Uhr, konnte in Anwesenheit von Oberbürgermeister Albin Lang der erste Spatenstich vorgenommen werden,18 dem ein halbes Jahr später — an Pfingsten — die Grundsteinlegung folgen sollte. Stadtpfarrer Schweiger berichtet zu jenem denkwürdigen Tag: «Der Himmel machte nach dem strömenden Regen am Pfingstsamstag und dem zweifelhaften Wetter am Pfingstsonntag ein sehr heiteres Gesicht. Das Blau des Firmamentes bildete ja in diesem Falle den Baldachin über dem Altar und ersetzte das Deckengewölbe über der neuen Kirche. So lag denn hellster Sonnenschein auf allen Gesichtern der Kirchenbesucher und Festgäste.»19 Die Stadtchronik ergänzt: «In den auf allen 6 Seiten mit dem Kreuzzeichen versehenen Grundstein20 wurde eine Kupferbüchse eingefügt mit der Gründungsurkunde, einigen Münzen und Zeitungen, sowie einem kleinen Stein von der Peterskirche in Rom.»21 Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:
«Urkunde zur Grundsteinlegung der Stadtpfarrkirche St. Wolfang in Landshut. Heute am Pfingstmontag, den 21. Mai 1956 erfolgt die Grundsteinlegung zu dieser Kirche, die unserem Diözesanpatron, dem hl. Bischof Wolfgang geweiht wird. Seine Heiligkeit, Papst Pius XII., der große Freund der Deutschen, regiert im 18. Jahre seines Pontifikates. Seine Excellenz, der Hochwürdigste Herr Erzbischof Dr. Michael Buchberger ist im 28. Jahre Diözesanbischof von Regensburg. Seit 1948 ist Hochw. Herr Otto Schweiger Stadtpfarrer von St. Wolfgang und Herr Albin Lang Oberbürgermeister der Stadt Landshut. An der Spitze der heuer wieder nach Landshut verlegten Regierung von Niederbayern steht Herr Regierungspräsident Ludwig Hopfner. Die Pläne dieses dringend notwendig gewordenen Kirchenbaues sind von Herrn Regierungsbaumeister Architekt Friedrich Haindl, München, entworfen; die Beton- und Maurerarbeiten werden von der Baufirma Hans Maier Landshut ausgeführt. Der erste Spatenstich erfolgte am 10. Oktober 1955. Der Grundstein wird heute geweiht und gelegt vom Hochwst. Herrn Prälaten Johann Bapt. Baldauf, Generalvikar der Diözese Regensburg unter großer Anteilnahme der über 5000 Seelen zählenden Pfarrfamilie St. Wolfgang im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.»22
Die Mauern wuchsen rasch in die Höhe, sodass bereits am 3. August das Richtfest gefeiert werden konnte.23 Am 5. Oktober wurde mittels eines Drehkrans das zuvor geweihte Kreuz24 auf den Turm gehoben, in den Tagen darauf die Zifferblätter25 der Uhr montiert sowie Ende November die Bildwerke der vier Evangelistensymbole26 über dem Hauptportal angebracht. An Silvester 1956 war es schließlich so weit: Erstmals war es möglich, die Jahresschlussfeier in der neuen Kirche abzuhalten.27 Aber erst im neuen Jahr 1957 gelangte das große Werk zur Vollendung: «Die neue St. Wolfgangskirche in der Siedlung erfuhr mit dem Aufsetzen der Giebelzier, einer Spitze mit den Buchstaben SW [Sankt Wolfgang], im April ihre endgültige Fertigstellung. [Am 26.] Mai wurde das Geläute28 , bestehend aus 4 Glocken von der Landshuter Glockengießerei Hahn, geweiht. Im Herbst bekam die Kirche die Ausgestaltung der Chorwand durch eine Gemäldekomposition von Professor Franz Nagel, München, mit der Darstellung Christi und des Opferlammes in der Mitte, und im November fand die Einweihung der Krieger=Gedächtniskapelle mit einem Altarbild der schmerzhaften Muttergottes von dem Münchner Maler Albert Figel statt.»29 Da aus finanziellen Gründen vorläufig kein neues Instrument beschafft werden konnte, übernahm man die 1934 von der Firma Michael Weise, Plattling, gebaute Orgel30 aus der Notkirche.
Obwohl bereits am 9. Mai 1959 die erste Firmung (durch Erzbischof Buchberger) stattgefunden hatte,31 fehlte das Wichtigste noch: die Weihe der Kirche. 1958 war ein erster Anlauf hierzu gescheitert, und so konnte erst nach dem Tod von Erzbischof Buchberger dessen Nachfolger Dr. Rudolf Graber am 29. Juli 1962 die feierliche Konsekration vornehmen.
Wer steckt hinter dem Bauwerk St. Wolfgang?
Das künstlerische Dreigespann Architekt — Maler — Bildhauer
Friedrich F. Haindl — der Architekt
Als Friedrich Ferdinand Haindl32 am 27. November 1910 in München zur Welt kam, wurde ihm sein späterer Beruf praktisch in die Wiege gelegt: schon der Vater Friedrich Haindl sen. (1872—1960) war nach einer Bildhauerlehre Architekt geworden und hatte sich mit zahlreichen Profanbauten (darunter der Mustersiedlung Ramersdorf in München), aber auch mit Entwürfen zu Kirchen einen Namen gemacht. So kam es nicht von ungefähr, dass der jugendliche Friedrich ein
Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München aufnehmen sollte, währenddessen er im Büro des Vaters mitarbeitete. Bereits zu den ersten Projekten, die der junge Architekt in Eigenregie plante, zählten zahlreiche Kirchenbauten — v.a. Dorfkirchen —, so z. B. die Taborkirche St. Bernhard in der Nähe des Spitzingsees. Seit 1938 Regierungsbaumeister, führte Haindl nach seiner Wehrdienstzeit das Büro in München fort, wo er jahrelang auch am Polytechnikum unterrichtete. Nahm in den unmittelbaren Nachkriegsjahren der Wohnungsbau (vor allem in München) eine zentrale Stellung in seinem Aufgabenfeld ein, gewann schon bald der Sakralbau (erneut) die Oberhand: Über 100 Kirchen und Kapellen wurden es, die Haindl in seinem Architektenleben planen durfte, davon sind — neben St. Wolfgang — fünf in Landshut und Umgebung zu finden: St. Pius/Moosburg (1949/50), St. Konrad/Landshut (1951/52), St. Josef/Niederaichbach (1961), St. Laurentius/Hohenthann (1963/64) sowie St. Dionysius/Mettenbach (1967). Zeitgenossen urteilten über Haindls Sakralbauten: «Die Kirchenräume tragen alle eine bestimmte Prägung, die mit den Ausdrücken ‚breit‘, ‚hell‘, ‚freundlich‘ noch nicht hinlänglich beschrieben ist. Sie haben etwas von lächelnder Stille an sich, die aus einer deutlich sakralen Haltung entsteigt».33 Die Schönheit von Haindls Werk bestehe «nicht in einem Aneinanderreihen von Einzelelementen der Architektur und Bildenden Kunst, sondern in einem Auswägen von Flächen und Öffnungen in harmonischen Verhältnissen. Dominante bleibt die geputzte Fläche — aus dem sicheren Baugefühl bayrischer Meister, das Haindl von seinen Ahnen her im Blute liegt und immer wieder um neue Ausdrucksformen ringt. Plastik und Malerei sind nicht Zutat seiner Bauten, sondern wachsen organisch aus der dem Architekten gestellten Bauaufgabe hervor.»34 Beide Zitate treffen auch für die Wolfgangskirche zu, die Haindl als Sichtziegelbau plante — in Anlehnung an die spätgotischen Landshuter Backsteinkirchen St. Martin, St. Jodok und Heiliggeist. Überhaupt finden sich an St. Wolfgang einige Elemente aus der gotischen Formenwelt, freilich in moderne Bildsprache übersetzt: Die Rosette der Westfassade hat Vorbilder bei französischen Kathedralen, die Rahmenbinder aus Stahlbeton erinnern an Strebepfeiler, die vier Evangelistensymbole über dem Hauptportal ähneln Wasserspeiern, die Gitterstruktur, welche die je sechs übereinander angeordneten Betonelemente der vier Schallöffnungen im Turm ergeben, verweist ganz entfernt auf Maßwerkkonstruktionen in gotischen Kirchenfenstern35 .
Wer sich mit Haindls Kirchen näher beschäftigt, wird schon bald feststellen, dass einzelne Stilelemente in manchen Bauten immer wiederkehren. Für St. Wolfgang wurden einige Details bei der Klosterkirche St. Jakob am Anger in München vorgebildet — diese war 1955/56 (also unmittelbar vor der Wolfgangskirche) nach Plänen von Haindl ausgeführt worden.36 Beispielsweise sind folgende Details bei beiden Kirchen identisch: Sichtziegelbauweise, Zeiger der Uhr, Turmkreuz (bei St. Jakob am Anger gibt es keinen Turm; hier steht das Kreuz auf einem Dachreiter), Rundstützen der Empore, Bankwangen des Kirchengestühls, Apostelleuchter, Sakristeiglocke, ursprünglich auch (bis zur Neugestaltung der Wolfgangskirche 1994) der mehrfarbige Fußboden (Kunststeinbelag), die Kommunionbänke und die (um drei Stufen) über dem Altarraum erhöhte Stellung des Altars.
Plante Haindl zunächst nur Wegekirchen, in denen Priester und Gemeinde streng «nach vorne», d.h. in Richtung Altar, orientiert waren (wie auch in St. Wolfgang), so wurden seine sakralen Bauten ab ca. 1959 (St. Bernhard/München-Ramersdorf) weiträumiger, oft als Zeltbauten mit der Möglichkeit, die Gläubigen um den Altar zu scharen, wie es nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Sakralbau dann üblich wurde. Ab Ende der 60er-Jahre ging die Zahl der Kirchenbauten allgemein zurück, sodass wieder Profanbauten, vor allem im sozialen Bereich (Schulen und Seniorenheime) die Hauptrolle im architektonischen Wirken des Architekten spielten, das von dessen Sohn Friedrich Carl fortgeführt wurde. Haindl, der seine Kirchen «aus dem Geist, der in den Formen lebt, und immer zu neuer Wirkung gebracht wird»37 gestaltete, ist am 26. November 2002 verstorben.
Franz Nagel — der Maler
Den Blickpunkt der Wolfgangskirche bildet das große Bild an der Apsiswand hinter dem Altar. 8 m hoch und 15 m breit, zieht es den durch das Hauptportal Eintretenden sofort in seinen Bann. Neben dem Mosaik des Hl. Wolfgang, das «absichtlich klein gehalten [wurde], um dem Altargemälde […] nicht Konkurrenz zu machen»38 , bildet es den einzigen farbigen Akzent im Kirchenraum, wenn man in Richtung Altar blickt. Dargestellt ist das Himmlische Jerusalem, wie es in der Apokalypse des Johannes geschildert wird (vgl. Offb 21,9—22,5). Zu diesem Monumentalgemälde, das der Verfasser an anderer Stelle bereits ausführlich erläutert hat,39 ist im Pfarrhof der Entwurf erhalten geblieben. Dieser führt vor Augen, dass Nagel im Bildzentrum — anstatt des thronenden Christus mit dem geöffneten Buch des Lebens — ursprünglich das apokalyptische Lamm alleine vorgesehen hatte.
Immer wieder scheint dieser Themenkreis — gleichsam als «roter Faden» — in Nagels Œuvre auf:40 In St. Maximilian/Augsburg malte er zwischen 1950 und 1954 den apokalyptischen Reiter, die Weltschöpfung, Offenbarung und die Thronvision sowie Christus in der Verklärung; in St. Josef/Schweinfurt 1954/55 die Öffnung des sechsten Siegels sowie das Lamm und dessen Verherrlichung; in der Kapelle St. Martin des Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus in Freising 1965 die apokalyptische Frau und das Lamm im Himmlischen Jerusalem; dieses Thema wiederholte er schließlich in St. Pius/Augsburg-Haunstetten 1966/67 als Glasmalerei.
Im Pfarrarchiv hat sich ein handschriftlicher Brief von Franz Nagel erhalten, der auf den 20. Juli 1957 datiert ist und an Stadtpfarrer Schweiger (dieser hielt sich damals gerade in der «Villa Elisabetha» in Gardone am Gardasee zur Erholung auf) gerichtet war: «Sehr verehrter, hochwürdiger Herr Stadtpfarrer! Als Einführung für Ihr Wandbild, dessen Entwurf im Entstehen ist, möchte ich Ihnen die letzte Nummer des «Münster»41 geben. Ein Teil meiner jüngsten Arbeiten sind darin abgebildet. (…) Alles Gute für Ihren Urlaub und ergebungsvolle Grüße Ihr Franz Nagel.»
Im schwäbischen Günzburg am 1. September 1907 geboren und aufgewachsen, zog es Nagel nach dem Abitur zunächst 1926 nach Kärnten, wo er sich in Gurk mit dem Studium der Theologie das gedankliche Rüstzeug für seine Kunst aneignen konnte. Nach drei Jahren kehrte er wieder in die Nähe der Heimat zurück, um in München ein zweijähriges Architekturstudium aufzunehmen. Erst danach erlernte er während seiner Ausbildung zum Maler und Graphiker an der Akademie der Bildenden Künste die Techniken, die für sein späteres Wirken elementar werden sollten. An die Akademie, deren Präsident er in den 60er-Jahren sogar zwei Mal werden sollte, kehrte er nach wechselvollen Jahren als freischaffender Maler (jäh unterbrochen durch den Militärdienst als Gebirgsjäger in Russland) 1947 zurück — und zwar als «Professor für Malerei und Graphik mit besonderer Berücksichtigung der großen Kompositionen und der Belange der christlichen Kunst». Diese Bezeichnung spiegelt genau den Themen- und Motivkreis wider, in dem sich die Werke Nagels bewegen.
Der Maler hat wiederholt mit Architekt Haindl zusammengearbeitet, so auch in St. Jakob am Anger (vgl. oben). Es ist daher davon auszugehen, dass er von Haindl für das Apsisbild in St. Wolfgang vorgeschlagen worden war.
Franz Nagel starb am 22. März 1976, nur wenige Monate nach seiner Emeritierung, überraschend am Tegernsee. Es schien, als ob «nun etwas an sein Ende gelangt war: nichts Geringeres als eine Epoche der modernen Monumentalmalerei im neuen Kirchenraum der Nachkriegszeit. Und vielleicht auch noch etwas anderes: eine selbstverständliche Art der Verbindung und Vermittlung von beidem, freier und sich einbindender Kunst, die in einer für beides engagierten Persönlichkeit ihren über den akademischen Bereich hinausstrahlenden Konvergenzpunkt hatte, einer Persönlichkeit, die eben unabdingbare Anschaulichkeits-Postulate der Kirche und Bild-Funktionen im Kirchenraum mit einem geklärten Freiheitsbegriff von Kunst, eine für ihn [Nagel] ebenso unabdingbare Position, schöpferisch zu vereinigen wußte»42 .
Karl Reidel — der Bildhauer
Waren der Architekt und der Maler «Auswärtige», so kam für die plastische Ausstattung der Wolfgangskirche ein Landshuter zum Zug, und zwar einer, der noch ganz am Beginn seiner beeindruckenden Künstlerlaufbahn stand. Karl Reidel,43 am 25. September 1927 geboren, absolvierte nach seiner Schulzeit eine Steinbildhauerlehre bei Hans Koppauer, Landshut, und studierte im Anschluss daran zwölf Semester an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er Meisterschüler bei Prof. Anton Hiller wurde. Seine ersten Werke entstanden in Zusammenarbeit mit seinem Freund und Kommilitonen Fritz Koenig (der ebenfalls in Landshut zuhause war), darunter auch das erste für einen Sakralbau bestimmte Werk, der Altar in der Herz-Jesu-Klosterkirche der Niederbronner Schwestern in München (1953—55). Dem ersten eigenen kirchlichen Auftrag 1956 (Ausgestaltung der Kapelle im Schülerinnenheim der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal) folgte im gleichen Jahr der Auftrag für St. Wolfgang, wo sämtliche Steinbildhauerarbeiten von Reidel stammen: der aus dem trapezförmigen, in der Mitte parabelförmig durchbrochenen Stipes und der weit ausladenden Mensa (deren Vorderseite als Hochrelief den Opfertod Christi am Kreuz zeigt, an dem die Jünger, Engel und Schergen teilhaben) bestehende Altar; der fortschrittliche, da einige Jahre vor dem Konzil errichtete Ambo (mit dem stilisierten Lebensbaum und der Taube des Heiligen Geistes); die Weihwasserbecken (zwei freistehende zu beiden Seiten des Hauptportals mit dem Fisch als Symbol für Christus und als Erkennungszeichen der Christen; jeweils eines an den Seiteneingängen und in der Marienkapelle) sowie am Außenbau die Evangelistensymbole über dem Hauptportal (Stier für Lukas, Adler für Johannes, Mensch für Matthäus und Löwe für Markus) und der Sturz des Nordportals (mit Inschrift «ST. WOLFGANG ORA PRO NOBIS» — «St. Wolfgang bitte für uns»). Ursprünglich gehörten dazu auch die beiden Seitenaltäre mit den Bronzereliefs «Maria als Schutzfrau der Pfarrei» (links) und «Hl. Christophorus» (rechts), die im Zuge der liturgischen Neugestaltung 1994 entfernt wurden. Reidels Arbeiten für St. Wolfgang wurden auch in Fachkreisen wahrgenommen, was sich daran zeigt, dass Msgr. Dr. Franz Dambeck, Hauptkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, ihn für die Ausgestaltung der Pfarrkirche Fürstenstein (Lkr. Passau) empfahl — das dortige Altarrelief ist eine Abwandlung des Motivs aus St. Wolfgang, nur wurde hier der dunkle Bayerwald-Granit als Material gewählt. In den folgenden Jahren entstanden zwar auch zahlreiche profane Werke, die aufgrund ihrer öffentlichen Aufstellungsplätze deutlich mehr im Bewusstsein der Bevölkerung präsent sind (z. B. der Narrenbrunnen in der Landshuter Altstadt oder die Ringelstecher-Skulptur vor dem Zeughaus), aber auch bei den kirchlichen Arbeiten reihte sich Auftrag an Auftrag — alleine in Landshut und Umgebung sind zahlreiche Werke dieser Art zu verzeichnen (St. Vinzenz von Paul/Auloh, St. Pius, Krankenhauskapelle Vilsbiburg, Leonhardskapelle Obergangkofen, Kapelle des Kreiskrankenhauses Achdorf, Neu-St. Nikola/Altdorf), aber auch in anderen Regionen Bayerns (z. B. Regensburg, Oberasbach bei Fürth/Mfr., Augsburg) wurde Reidel immer wieder für bildhauerische Arbeiten in Kirchen herangezogen. Obwohl ab Anfang der 80er-Jahre die Zahl der kirchlichen Aufträge abnahm, bekam Reidel 1994 unter Stadtpfarrer Anton Högner die Gelegenheit, nochmals für St. Wolfgang tätig werden zu dürfen. Die Bronzereliefs der Seitenaltäre schmolz er ein und goss daraus eine Marienstatue (Salve-Regina-Motiv), die in der Marienkapelle zur Aufstellung gelangte. Des Weiteren entstanden u.a. der neue Tabernakel und der neue Taufstein, die beide mit Rosenquarze verziert sind.44 Reidel, dessen Ehefrau Marlene vor allem als Kinderbuchautorin, aber auch als Künstlerin (für St. Wolfgang entwarf sie 1994 die Farbverglasung der Rosette) bekannt wurde, ist am 14. Januar 2006 in Obergangkofen, wo er seit über vier Jahrzehnten lebte, verstorben. Seine Werke aber, «Synthesen aus Alltag und Ewigkeit»45 , halten noch heute die Erinnerung an ihn wach.
Bilder
1:Vier historische Fotografien aus der Siedlung nördlich des Bahnhofs, aufgenommen vor dem Zweiten Weltkrieg:
- Straßburgerstraße (Eichenstraße), Blick aus Richtung Oberndorferstraße, im Hintergrund der Eichbaum;
- Memelerstraße (Lindenstraße), die Häuser dieser Straße gingen beim Luftangriff vom 19. März 1945 weitgehend zugrunde;
- Oberndorferstraße, das 1945 völlig zerstörte Haus am linken Bildrand war die Gaststätte «Zur Linde» (in der Nachkriegszeit wurde hier — Ecke Eichenstraße — das Gasthaus «Adria» erbaut, das vor wenigen Jahren einer modernen Wohnbebauung gewichen ist);
- Metzerstraße (Lärchenstraße), links das Gasthaus «Zur Deutschen Eiche» (2014 abgebrochen).
Abb. entnommen aus: Festschrift 50 Jahre Wolfgangsiedlung (vgl. Anm. 2), S. 13
2: Die Wolfgangsiedlung mit ihren ursprünglichen Straßennamen, Ausschnitt aus dem Landshuter Stadtplan von 1939
Abb. entnommen aus: Bauer (vgl. Anm. 3), S. 23
3: Inneres der Notkirche (Aufnahme von 1951)
Archiv des Verfassers
4: Luftaufnahme der Wolfgangsiedlung vom 20. April 1945, einen Monat nach dem verheerenden Fliegerangriff vom Josefitag. Am unteren Bildrand die Überreste des Bahnhofs, rechts die Altdorfer Straße (in der rechten oberen Ecke die Keksfabrik), die quer verlaufende Straße in der oberen Bildhälfte ist die Füttererstraße. Eingekreist die Notkirche St. Wolfgang.
Abb. (Ausschnitt) entnommen aus: H. Bleibrunner, Von 1790 bis 1990. Landshut: Aufbruch zur Gegenwart, Landshut 1991, S. 337
11: Erzbischof Michael Buchberger segnet die Kinder, links neben ihm Stadtpfarrer Otto Schweiger (die Aufnahme könnte bei der Firmung 1959 entstanden sein)
Abb. entnommen aus: Schweiger (vgl. Anm. 4), S. 22, 24, 27
12: München, St. Jakob am Anger: Die Uhrzeiger und das Turmkreuz der Wolfgangskirche sind hier vorgebildet (Aufnahme von 1958)
Abb. entnommen aus: Deutsche Bauzeitung (vgl. Anm. 36), S. 516, 521—523
13: Prof. Franz Nagel (1907—1976), Schöpfer des Altarwandbilds in St. Wolfgang
Abb. entnommen aus: Das Münster 34 (vgl. Anm. 42), S. 5
14: Handschriftlicher Brief von Franz Nagel an Stadtpfarrer Schweiger (Pfarrarchiv)
Archiv des Verfassers
15: Bildhauer Karl Reidel (1927—2006), dem die plastische Ausstattung der Wolfgangskirche zu verdanken ist
Abb. (Ausschnitt) entnommen aus: Karl Reidel (vgl. Anm. 43), S. 265
Literaturnachweis
- M. Baumgartner, Kath. Stadtpfarrkirche St. Wolfgang Landshut (Schnell, Kunstführer Nr. 2556), Regensburg 2004
- Vgl. zum Folgenden: Chronik der Wolfgangsiedlung, in: Siedler- und Eigenheimerbund Landshut-St. Wolfgang (Hrsg.), Festschrift 50 Jahre Wolfgangsiedlung Landshut 1925—1975. Gründungsfest vom 29. Mai bis 8. Juni 1975, Landshut o. J. [1975], S. 13—21
- Ursprünglich waren die Straßen in der Siedlung «nach Gebieten, Städten usw. benannt, die dem Deutschen Reich nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund von Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages verloren gegangen sind bzw. nach Orten und Landschaften in Südtirol, das Österreich nach dem Ersten Weltkrieg an Italien abtreten musste» (H.-P. Bauer, Landshuter Straßennamen. Herkunft, Bedeutung und Geschichte, Landshut 2002, S. 23, dort auch eine Zusammenstellung der damaligen Straßenbezeichnungen). Erst nach Mai 1945 erhielten die Straßen ihre heutigen Namen.
- O. Schweiger, Kirche und Pfarrfamilie St. Wolfgang Landshut, Landshut o. J. [1959], S. 5
- Der bekannte Landshuter Maler Rudolf Scheibenzuber hat das Kirchengebäude 1948 in einem Aquarell festgehalten (Abb. in: Baumgartner [wie Anm. 1], S. 17).
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 245 (2. Februar 1958)
- Albert Figel, in: Das Münster 2 (1949), Heft 11/12, S. 373f. (mit Erwähnung der Arbeiten für St. Wolfgang!); Figel (1889—1955) war in Burghausen ansässig.
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 240 (3. November 1957)
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 255 (29. Juni 1958)
- 221 Vgl. Landshuter Stadtchronik 1948—1958, bearb. von T. Herzog, Landshut 1961, S.
- Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 228
- Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 231
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 149 (25. April 1954)
- Vgl. Schweiger (wie Anm. 4), S. 13; Pfarrnachrichten Nr. 150 (9. Mai 1954)
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 182 (28. August 1955)
- Haindl hatte den Entwurf wohl im Auftrag des Bischöflichen Bauamtes Regensburg ausgearbeitet; am 30. Dezember 1954 erteilte Erzbischof Buchberger dem Plan sein Imprimatur; vgl. Pfarrnachrichten Nr. 188 (23. Oktober 1955).
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 187 (9. Oktober 1955)
- Vgl. Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 234
- Pfarrnachrichten Nr. 204 (27. Mai 1956)
- Der Grundstein befindet sich in der Südwand des Altarraums, hinter den Sitzbänken für die Ministranten, und ist an seiner Inschrift «SANKT WOLFGANG / 21.V.1956» kenntlich; vgl. Baumgartner (wie Anm. 1), S. 14.
- Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 236
- Wortlaut der Urkunde auch bei Schweiger (wie Anm. 4), S. 7f.
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 209 (2. September 1956)
- Das zehn Zentner schwere Turmkreuz ist ein Werk des Landshuter Schlossermeisters Matthias Hyronimus (Rennweg 134; vgl. Anzeige in Schweiger [wie Anm. 4], S. 48) nach Entwurf von Architekt Haindl; die Vergoldungen besorgte Malermeister Furtmair. — Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 212 (14. Oktober 1956)
- Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 236
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 216 (2. Dezember 1956)
- Vgl. Pfarrnachrichten Nr. 218 (30. Dezember 1956)
- Die vier Glocken (Kosten: 25.000 DM) wurden am 14. Mai 1957 in der Glockengießerei Johann Hahn (bis 1969 in der Schwestergasse ansässig) gegossen und am Abend des Sonntags, 26. Mai, von Kutscher Otto Roider vor das Hauptportal gebracht, wo die Weihe stattfand. Wenige Tage darauf wurden die Läutemaschinen von der Firma Hörz, Ulm, und die Turmuhr der Firma Rauscher, Regensburg, installiert — vgl. Pfarrnachrichten Nr. 221 (10. Februar 1957), Nr. 230 (26. Mai 1957), Nr. 231 (9. Juni 1957). Zu den Glocken vgl. Baumgartner (wie Anm. 1), S. 7f.
- Landshuter Stadtchronik 1948—1958 (wie Anm. 10), S. 238
- Vgl. zur Orgel: M. Baumgartner, Ihr Klang vermag die Herzen zum Himmel emporzuheben. 10 Jahre Jann-Orgel in St. Wolfgang — Ein Beitrag zur Orgelgeschichte, in: Pfarrbrief St. Wolfgang, Landshut 26/2005, S. 7—20
- Schweiger (wie Anm. 4), S. 7
- Haindl + Kollegen GmbH (Hrsg.), Haindl. Architektur 1911—2011 — Projekte aus 100 Jahren, München o. J. [2011]
- F. Dambeck, Kirchenbauten von Friedrich F. Haindl. Ein Wort zum neuen Dorfkirchenbau, in: Das Münster 6 (1953), Heft 5/6, S. 132—136, hier S. 135
- S. Hofmann, Friedrich Haindl, ein Münchner Baugestalter, in: Friedrich F. Haindl Reg.-Baumeister Architekt BDA. Bauten 1945—1951 (Bauten deutscher Baumeister), Bremen 1952, s.p.
- Vor der Turmsanierung 2000 war dieser Eindruck noch stärker, als die Schallöffnungen offen (d.h. nicht mit Schallbrettern verschlossen) waren und man — bei entsprechender Betrachtung aus der Ferne — durch den Glockenstuhl «hindurchblicken» konnte.
- Vgl. F. Haindl, Eine kleine und zwei größere Kirchen, in: Deutsche Bauzeitung 12 (Dezember 1958), S. 514—523, bes. S. 516—520 (St. Jakob am Anger/München) und S. 521— 523 (St. Wolfgang/Landshut)
- Hofmann (wie Anm. 34)
- Schweiger (wie Anm. 4), S. 4. Den Entwurf zu dem Mosaik lieferte Franz Nagel; die Ausführung oblag der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck in München (vgl. Baumgartner [wie Anm. 1], S. 12).
- M. Baumgartner, Das Himmlische Jerusalem. Eindrücke vom Apsisfresko in St. Wolfgang zu Landshut, in: Das Münster 57 (2004), Heft 1, S. 36—38. Bis zu dieser Veröffentlichung war das Landshuter Nagel-Werk in der Fachliteratur so gut wie unbeachtet — es fehlt auch im Standardwerk von F. Hofmann, Zeitgenössische Darstellungen der Apokalypse-Motive im Kirchenbau seit 1945, München/Zürich 1982.
- Vgl. Hofmann (wie Anm. 39), S. 164, 170, 215, 221
- Das Münster 10 (1957), Heft 5/6. Darin der Aufsatz von H. Ernst: Neue Arbeiten von Franz Nagel (S. 197—212).
- G. Streicher, Franz Nagel 1907—1976. Malerei im Kirchenraum. Bemerkungen zum Rang einiger Hauptwerke des Münchner Monumentalmalers, in: Das Münster 34 (1981), Heft 1, S. 1—16, hier S. 2
- Karl Reidel. Retrospektive 1948—2002 (Katalog zur Ausstellung in der Spitalkirche Heiliggeist vom 28. Juli bis zum 6. Oktober 2002; Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 14, Hrsg. F. Niehoff), Landshut 2002. — M. Baumgartner, Moderne Bildwerke aus Bronze und Stein. Kirchenausstattungen von Karl Reidel (1927—2006), in: Das Münster 59 (2006), Heft 4, S. 290—294
- Vgl. Baumgartner (wie Anm. 1), S. 12, 14
- A. Humpeneder, Synthesen aus Alltag und Ewigkeit. Menschliches in zeitlose Form gegossen: Zum Werk des Bildhauers Karl Reidel, in: Landshuter Zeitung vom 21.01.2006, S. 66