Die Landshuter DPSG-Pfadfinder berichten: Großzeltlager des Diözesanverbandes Regensburg 2024
Unter dem Motto „Yggdrasil – Verloren zwischen Asgard und Midgard“ begaben sich die Landshuter DPSG-Pfadfinder vergangene Woche auf das seit 2016 erstmalig wieder stattfindende Großzeltlager des Diözesanverbandes Regensburg. Im Falkencamp Schwangau, am Fuße der imposanten Königsschlösser Ludwigs II., tauchten sie zusammen mit über 700 anderen Teilnehmern von verschiedensten Pfadfinderstämmen sieben Tage lang in die sagenumwobene Welt der nordischen Mythologie und der Wikinger ein.
In heiter gestalteten Spielszenen, die bei Groß und Klein regen Anklang fanden, entfalteten die Organisatoren mehrmals täglich die dem Zeltlager zugrunde liegende Geschichte: Drei nicht zuletzt aus den erfolgreichen Verfilmungen von Marvel-Comics aus der jüngeren Vergangenheit wohlbekannte Götter des nordischen Asengeschlechts, die schöne Göttin Freya, der listige Loki und der mächtige Donnergott Thor, waren nach der versehentlichen Zerstörung der Regenbogenbrücke Bifröst durch Loki, welche für Reisen der Götter zwischen den verschiedenen Welten diente, in der Menschenwelt Midgard gefangen. Zur Reparatur des Bifröst mussten alle Farben des Regenbogens besorgt werden, wobei unsere Götter auf die Hilfe der anwesenden Menschen, also der Lagerteilnehmer, angewiesen waren.
Täglich waren andere Aufgaben zur Erlangung einer weiteren Farbe zu absolvieren, durch deren Erfüllung die Kinder den Göttern, die auch tagsüber stets in vollem Kostüm ihrer Rolle getreu auf dem Platz unterwegs waren, zur Hand gehen und gleichzeitig eine Menge Spaß haben konnten:
In frei wählbaren Workshops waren an mehreren Tagen beispielsweise Kreativität beim Bemalen von Wikingerschilden, Handwerkskunst im Umgang mit Feile und Messer beim Specksteinschnitzen oder sportliche Leistungen beim Völkerballturnier, in welchem unsere Jupfi-Mannschaft den zweiten Preis ergattern konnte, gefragt. Unsere „Großen“ konnten, sofern sie nicht gerade an diversen Aktivitäten in leitender Funktion mitwirkten, ihre Fähigkeiten im Schleifen von Taschenmessern aufbessern, Treffsicherheit beim Axtwerfen beweisen oder einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Zwischendurch konnten noch kleine Aufgaben wie das „Kennenlern-Bingo“ oder witzige Challenges wie „Finde ein vierblättriges Kleeblatt“ (von unseren Wölflingen erfolgreich erfüllt) oder „Ziehe frische Socken an“ (für Leiter) aus dem bereitgestellten und sehr umfangreichen Lagerheft abgearbeitet werden, wofür dann am Ende ein besonderer Aufnäher winkte.
Im Vorfeld konnte bereits aus einer Vielzahl interessanter Ausflüge gewählt werden, im Rahmen derer die wunderschöne Umgebung mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten ausgiebig erkundet wurde. Die Landshuter Pfadfinder trotzten dem strömenden Regen bei ihrem Fußmarsch zum Schloss Neuschwanstein und bewunderten bei einer Führung auch das Innere des Prachtbaus.
Bei so viel Action und Programm wurden dann auch einzelne Ruhephasen, insbesondere am Mittwoch, von Kindern und Leitern gleichermaßen begrüßt und zur Entspannung genutzt. Denselben Zweck erfüllte auch das abwechslungsreiche Abendprogramm, das z.B. mit verschiedenen Themen-Lagerfeuern und einem bunten Open-Stage-Abend mit verschiedensten Aufführungen aus dem Kreis der Teilnehmer kurzweilige Unterhaltung bot. So wurde lustige Spiele gemacht, bunte Flammen erzeugt und spannende Geschichten und Sagen rund um Thor & Co. erzählt. Natürlich durfte dabei auch das beliebte Backen von Stockbrot und das Singen von altbekannten Lagerfeuerliedern nicht fehlen. Zusätzlich wurde in Form der „Bavarian Barbarian Bar“ ein Café für Jung und Alt angeboten, in dem, neben sehr gut angenommenen Angeboten wie Karaoke, Silent Disco, oder einem wechselnden (alkoholfreien) Tagescocktail, zu späterer Stunde natürlich auch der ein oder andere Humpen Met geleert wurde, dies jedoch natürlich nur von volljährigen Wikingern.
Ob im Café oder beim Erkunden des Platzes: Ein solch großes Zeltlager bot natürlich auch Gelegenheit zum Kennenlernen und Vernetzen. Es konnten alte Bekanntschaften erneuert und auch neue Kontakte geknüpft werden. Stets herrschte eine friedliche Atmosphäre und freundliche Stimmung unter allen Beteiligten, so wie das unter Pfadfindern üblich ist. Übrigens kam auch das Pfadfinderische nicht zu kurz: In einer Zeremonie vor dem prasselnden Lagerfeuer wurden ein Wölflings- und sogar ein Leiterversprechen in unserem Stamm feierlich abgelegt.
Während des ganzen Zeltlagers sorgten knapp 150 ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf in allen Bereichen. Von der Reinigung der Sanitäranlagen, über die Lagersicherheit bis hin zur Versorgung mit Getränken war an alles gedacht. Insbesondere das Mammutprojekt der Essensversorgung, für die in fünf Großküchen beinahe rund um die Uhr geschuftet wurde, verdient größte Anerkennung. Das jederzeit pünktlich, heiß und in ausreichender Menge bereitgestellte Essen war überwiegend fleischlos, jedoch sehr abwechslungsreich und schmackhaft, und wurde auch von misstrauischen Essern schließlich sehr gut angenommen.
Der krönende Abschluss war dann am Freitag ein großangelegtes Geländespiel, bei dem in Gruppen verschiedene Stationen angelaufen werden konnten, die sowohl mit liebevoll und hochwertig ausgestatteten Requisiten und Kostümen, als auch mit lustigen Geschichten und Herausforderungen für die Teilnehmer aufgewartet haben, die teilweise gar nicht so einfach zu erfüllen waren. Doch das Ziel wurde erreicht und so konnte Thor, der sich im Laufe der Veranstaltung zum herausragenden Publikumsliebling aller Kinder entwickelt hatte, in einer letzten spannenden Spielszene den gefürchteten Eisriesen besiegen, die Farben des Regenbogens komplettieren und den Bifröst reparieren. Bevor jedoch die Götter wieder in ihre Heimat Asgard zurückkehrten, luden sie uns noch zu einem krönenden Festabend mit Schweinebraten und Knödel ein.
Durch mehrjährige intensive Vorbereitung und liebevolle Planung bis ins kleinste Detail gelang es der Lagerleitung, zusammen mit ihren zahlreichen freiwilligen Helfern, ein einzigartiges Erlebnis für alle Altersgruppen und sämtliche Interessensgebiete auf die Beine zu stellen. Dank Angeboten wie der Lagerzeitung, Musikauftritten und nicht zuletzt dem mehr als umfangreichen und vielschichtigen Rahmenprogramms an sich kam niemals Langeweile auf. Das „Yggdrasil“ war, trotz des leider etwas durchwachsenen Wetters, ein Diözesanslager, das mit Sicherheit kein Teilnehmer so schnell vergessen wird. Vielen Dank dafür und Gut Pfad!